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Thesenpapier
Christa Sonnenfeld
Abbau sozialer Grundrechte durch den organisierten Zwang
zur Arbeit
- Mit der zunehmenden Demontage des verbliebenen Sozialstaats geht
der Anstieg repressiver Maßnahmen gegenüber LeistungsbezieherInnen
einher. Diese Entwicklung ist europaweit zu beobachten. Im Mittelpunkt
steht dabei der staatlich organisierte Arbeitszwang für Erwerbslose
und SozialhilfebezieherInnen. Die unterschiedlichen Interessengruppen
und -stränge für dessen Ausbau gilt es zu identifizieren.
- Dieser Zwang wird ideologisch fundiert durch plakative Formeln, wie
‚Rechte und Pflichten' oder ‚Fördern und Fordern', die einen Paradigmenwechsel
in den Leitbildern sozialstaatlicher Regulierung verdeutlichen. Die
herrschenden Eliten, aber auch weite Teile der Bevölkerung, sind inzwischen
der Überzeugung, dass BezieherInnen sozialer Leistungen Grundrechtsverletzungen
in Kauf nehmen müssen. Die Propaganda greift.
- In der Diskussion muss unterschieden werden zwischen den in der Verfassung
formulierten Grundrechten einerseits und den Forderungen nach einer
Teilnahme an politischen Entscheidungsprozessen und der Verwirklichung
sozialer Rechte für alle andererseits, gleichgültig, ob sie erwerbstätig
sind oder nicht.
- Vollzogene und geplante sozialstaatliche "Reformen" deuten darauf
hin, dass die soziale Sicherung langfristig auf eine bloße Armenfürsorge
reduziert werden wird, gepaart mit autoritären Ordnungsmustern. Wachsende
Ungleichheit wird nicht nur hingenommen, sie gilt als Stimulans.
- Alternativen und Strategien der Gegenwehr setzen eine Diskussion
darüber voraus, inwieweit die bisherige Form der beitragsfinanzierten
sozialen Sicherung mit ihrer Erwerbszentrierung verteidigt werden soll
und, in welcher Weise sie überwunden werden muss, um ein bedingungsloses
Grundeinkommen für alle zu ermöglichen. .
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Thema:
"Schaltjahr 2002". Rosa-Luxemburg-Stiftung auf Tour
Abbau sozialer Grundrechte durch den organisierten Zwang zur Arbeit
Autor:
Christa Sonnenfeld, Komitee für Grundrechte und Demokratie
Termin:
21./22. Juni 2002
Ort:
Uni Hamburg Westflügel
Edmund-Siemers-Allee 1
Hamburg
Lageplan
Veranstalter:
- Rosa-Luxemburg-Stiftung
in Kooperation mit
- Rosa-Luxemburg-Bildungswerk Hamburg
- Regenbogen - für eine neue Linke
- Zeitschrift Sozialismus
Anmeldung
bitte schriftlich, per Fax oder als E-Mail: Rosa-Luxemburg-Stiftung,
z.Hd. Christian Brütt,
Franz-Mehring-Platz 1,
10243 Berlin,
Tel. 030-2978 1130
Fax: 030/29 78 11 84;
E-mail: Ch. Brütt
RLB Hamburg,
Tel. 0179- 2732844;
E-mail:info@rosa-luxemburg-bildungswerk.de
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