Vortrag und Diskussion
Hat sich die Mauer für die DDR “ökonomisch gelohnt”?
Die wirtschaftliche Entwicklung der DDR von ihren Anfängen bis zur "Wende" ist fast
zwanzig Jahre nach dem Ende der DDR noch wenig untersucht. Dies liegt bisher vor allem an einem Mangel an validem makroökonomischen Zahlenmaterial. Die neue Veröffentlichung von Gerhard Heske
"Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung DDR 1950-1989" eröffnet die Möglichkeit, die gesamtwirtschaftliche Entwicklung der DDR seit ihrer Gründung zu analysieren. Dies kann unter verschiedenen Fragestellungen
geschehen. Zum Beispiel: Wie war die Wachstumsdynamik der DDR im Vergleich zur BRD oder: Gab es Schwankungen kurzfristiger Art, ähnlich - wenn auch mit anderen Ursachenkomplexen - wie in den kapitalistischen
Ländern, vielleicht sogar synchron mit denen in Westdeutschland? Eine besonders interessante Frage in diesem Zusammenhang ist aber zweifellos die nach der Wirtschaftsentwicklung in der DDR vor und nach dem Bau der
Mauer. Deren eigentliche Funktion bestand darin, die ständige Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte in den Westen und damit den Entzug dieses Wachstumsfaktors zu stoppen. Hat sich das ablesbar und signifikant in
den makroökonomischen Daten niedergeschlagen, war die Mauer also wenigstens ökonomisch für die DDR eine Erfolgsgeschichte?
Prof. Dr. Harald Mattfeldt, Professor für Volkswirtschaftslehre, Uni Hamburg und
Kathrin Deumelandt, Sozialökonomin, Uni Hamburg
Mi. 14.04.10 | 18:00 Uhr Uni Hamburg | FB Sozialökonomie (ex-HWP) | Von-Melle-Park 9 | Raum
siehe Aushang
In Kooperation mit PRAG - Profitratenanalysegruppe
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