Seminar nur für Frauen
Die Freie Frauenbewegung,
der demokratische Konföderalismus und die Frauenräte Basisorganisierung in Kurdistan und hier
Frauen gemeinsam In
den 1990er Jahren, als die kurdische Frauenbewegung immer stärker wurde, gab es in Europa viel Interesse an dieser Bewegung. Gemeinsame Komitees wurden etwa von kurdischen und deutschen Frauen gegründet, ein
intensiver Austausch fand statt. Mit der Neustrukturierung der kurdischen Bewe- gung Ende der 1990er Jahre riss der Kontakt jedoch fast ab. Die neue Linie konnte schlecht vermittelt werden. Inzwischen ist dieser
Prozess der zivilen Organisierung u.a. in Volksräten und Frauenräten jedoch sehr weit fortgeschritten. Die Frauenbewegung Kurdistans möchte diesen Prozess verständlich machen und sich über die Erfahrungen
austauschen. Welche Bedeutung hat diese Entwicklung hier für uns in Europa, welche Erfahrungen werden hier mit Basisorganisierung gemacht? Wie wird die Geschlechterfrage hier diskutiert, wie in Kurdistan? Welche
Möglichkeiten und Notwendigkeiten gemeinsamer Kämpfe gibt es…
Die demokratische freie Frauenbewegung (DÖKH) Die Demokratische Freie Frauenbewegung wurde von hunderten Frauenaktivistinnen in verschiedenen Bereichen, einschließlich zivilgesellschaftlicher
Organisationen, Frauenorganisationen, Jugendorgani- sationen, politischer Parteien und Lokalregierungen in der Türkei gegründet. Den zentralen Widerspruch des 21. Jahrhunderts sieht sie in der Ungleichheit der
Geschlechter und setzt sich ein gegen Rassismus, Nationalismus, Militarismus, Sexismus, Umweltzerstörung und die Ausbeutung der Arbeitskraft ein.Zu diesem Zweck hat die DÖKH im Jahr 2003 die Entscheidung getroffen,
Frauen in Kurdistan, welche in sozialen, kulturellen, politischen u.a. Bereichen tätig sind, unter einem Dach zu vereinen, um verschie- dene Projekte zu zentralisieren und die Arbeit der Frauen sichtbar zu machen.
Die DÖKH hat eine bedeutende Rolle nicht nur für kurdische Frauen, sondern für alle Frauenbewegungen in der Türkei. Sie kommt mit verschiedenen Frauenorganisationen und Bewegungen in der Türkei zusammen, die sich
mit Frauenproblemen auf jeder Ebene beschäftigen und sie entwickelt Solidarität und Zusammenarbeit. Diese Solidarität und Zusammenarbeit hat zum Frauenrechtskampf einen Beitrag geleistet und Dynamik in die
Frauenbewegungen in der Türkei gebracht.
Die Frauenräte Ziel von den Räten, die in allen Stadtteilen und vielen Städten von der DÖKH gegründet wurden oder noch werden, ist die Teilhabe der Frauen an Entscheidungsprozessen. So werden in den
Stadtteilräten die Probleme der Frauen vor Ort besprochen, an die örtlichen Verhältnisse angepasste Lösungsmodelle erarbeitet, Forderungen aufgestellt. Über Frauen der DTP die auch in den Frauenräten vertreten sind,
werden die Forderungen der Frauenräte in die politischen Strukturen, wie zum Beispiel Gemeinderäte getragen. In den Frauenräten sind sowohl Frauenorganisationen, darüber hinaus sind Frauen ver- schiedener
Berufssparten und Hausfrauen darin vertreten. Es ist ein Modell, welches Menschen ermög- licht direkt an Entscheidungsprozessen teil zu nehmen. Darüber dienen die Stadtteilräte auch als Kontroll- instanz derer, die
gewählt wurden und die die Menschen in den politischen Gremien vertreten sollen. Die DÖKH will die Bildung von Frauenräten zukünftig auch verstärkt in den Dörfern, den ländlichen Gebieten unterstützen.
Die Veranstaltung Eine Vertreterin der Freien Frauenbewegung wird den Hintergrund der Bewegung darstellen, eine Vertreterin der DÖKH aus Kurdistan soll die aktuelle
Situation im Land und den Stand der Basisorgani- sierung in Kurdistan vorstellen. Vertreterinnen der kurdischen Frauenbewegung hier in der BRD bzw. Hamburg stellen ihre Arbeit vor. Danach wollen wir gemeinsam
diskutieren, wie wir diese Kämpfe zusammenbringen können, wie wir voneinander lernen und uns austauschen können, welche gemein- samen Projekte es geben kann.
Seminar nur für Frauen
27.03.2010 | 12 - 18 Uhr Mut Theater | Amandastraße 58 | 20357 Hamburg
Ein Seminar in Kooperation mit dem Nûjiyan Frauenzentrum e.V.
Die Veranstaltung wird unterstützt von: AG LISA (Die Linke) und wird gefördert vom kirchlichen Entwicklungsdienst im (NMZ)
Weitere Informationen: http://seminar270310.blogspot.com/
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