Vortrag und Diskussion
Christian Dornbusch u.a.
Unheilge Alllianzen
Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus.
Black Metal gilt als ein Stil der Extreme. War die Musikform in den 1980er-Jahren noch vornehmlich auf Schock und Provokation
ausgerichtet, stellten deren Prota- gonisten im Zuge der Renaissance des Black Metals in den 90er-Jahren ihre propa- gierte Militanz mit Anschlägen auf Kirchen und Menschen unter Beweis. Doch Black Metal ist mehr
als laute Musik, bemalte Gesichter und ein krasses Auftreten. Heute bewegt sich ein nicht unbedeutender Teil der Szene zwischen Satanismus, Heiden- tum und der offenen Glorifizierung des Nationalsozialismus. Die
Anhänger eines sozialdarwinistisch geprägten Satanismus propagieren als selbsternannte „Elite“ die Vernichtung all dessen, was in ihren Augen schwach ist.
Um sich vom Christentum abzugrenzen, begeben sich
andere Musiker auf die spiri- tuelle Suche nach ihren „eigenen“ Wurzeln und stoßen dabei auf das neogerma- nische Heidentum. Damit versuchen sie ein „Recht des Stärkeren“ zu legitimieren und vermeintliche
Naturgesetze zu Richtlinien für eine Gesellschaftsordnung zu erklären. Obgleich von der Öffentlichkeit weniger beachtet, haben die extrem rechten Bands des Genres unter dem Label „NS-Black-Metal“ den Schulterschluss
mit ihren „Brüdern im Geiste“, den neonazistischen Skinheads, längst vollzogen.
Die Referenten und Autoren des Buches „Unheilige Allianzen. Black Metal zwischen Satanismus, Heidentum und Neonazismus“, (2005
Unrast-Verlag, beschreiben die Entwicklungen des Black Metals und seiner Szene, analysieren die Motive des Genres sowie ihre Verknüpfung mit der Ideenwelt der extremen Rechten und benennen Bands und Akteure, die zum
neonazistischen Untergrund in Deutschland und Europa gehören.
Freitag, 10. Juli 2009 | 19:00 Uhr Café Knallhart (in der Ex-HWP) | Von-Melle-Park 9 (Uni Campus)
In Kooperation mit dem Café Knallhart
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