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Was ist Deine Form des Streiks?

Workshop

Was ist Deine Form des Streiks?
Prekarisierung, Organisierung und die Gewerkschaften International

In der internationalen Gewerkschaftsbewegung sind in den letzten Jahren zunehmend Ideen und Aktions- formen diskutiert und praktisch erprobt worden, die aus dem Repertoire stammen, das die sozialen Bewegun- gen der letzten Jahrzehnte entwickelt haben: Stichworte sind etwa Workers Center (lokale Arbeiterzentren) oder Community Organizing (Gemeinwesenarbeit).

Die Idee von Gewerkschaften als sozialer Bewegung, die sich hinter diesen Stichworten verbirgt, wird zuneh- mend auch in der Bundesrepublik debattiert. In der gewerkschaftlichen Praxis scheint sich etwas zu ändern, zahlreiche Projekte werden, vor allem im immer größer werdenden Sektor außerhalb der klassischen Kern- belegschaften, durch ver.di und IG Metall angefangen.

In diesem Workshop soll es darum gehen, sowohl einen kleinen Ausschnitt der internationalen  Erfahrungen mit »Organizing« dies- und jenseits der Gewerkschaftsbewegung als auch die (ersten) Erfahrungen, die es in der Bundesrepublik damit gibt, darzustellen und zu debattieren. Mit diesem Ziel haben wir ReferentInnen aus Amsterdam und Milano für (etwas längere Referate) und aus Hamburg (für kurze Inputs) gewinnen können. Die zuletzt genannten Beteiligten sind auf verschiedenen Ebenen auf beiden Seiten der Fabrik-Mauern mit kollektiver sozialer Organisierung befasst. Wir hoffen, dass gerade die Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Beteiligten eine produktive Debatte möglich macht.

Dabei geht es um drei Punkte:  Erstens, was die in letzter Zeit zunehmenden Arbeitskämpfe im Allgemeinen und konkrete Streikerfahrungen vor Ort (wie bei Otto/HWS oder Airbus) für die kollektive Organisierung bedeuten. Zweitens, welche Rolle die alltäglichen Konflikte jenseits dieser spektakulären Ereignisse in den Organisier- ungsbemühungen spielen. Hier stellt sich auch die Frage nach den Möglichkeiten, in Bereichen, in denen der prekäre Status der Beschäftigten formelle Streiks unmöglich macht, Arbeitskämpfe zu organisieren.  Drittens soll gefragt werden, welche Konsequenzen daraus für die gewerkschaftliche Politik zu erwarten sind.

Die Tagung ist Teil eines in 2007/2008 laufenden Projektes der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin, mit dem wir einen Austausch und eine gründliche Debatte (nicht nur) in der über die oben genannten (offenen!) Fragen anregen wollen. Die Veranstaltung schließt an einen ersten Workshop zu sozialen Erfahrungen und kollektiver Organisierung migrantischer Hausarbeiterinnen an, der am 7. September stattgefunden hat.

Zweiter Workshop des Projektes ››Prekarisierung und kollektive Organisierung‹‹ in der Rosa-Luxemburg- Stiftung – in Kooperation mit dem OV Hamburg von ver.di FB 08, sowie dem Rosa-Luxemburg-Bildungswerk Hamburg. Unterstützt durch die AG Betrieb&Gewerkschaft in DIE LINKE

Programm

10.30 Uhr: Das Projekt »Prekarisierung und kollektive Organisierung«,
mit: Peter Birke/ Iris Nowak, RLS

10.45 Uhr: Grundlagen und Erfahrungen mit Organizing-Projekten im internationalen Maßstab,
 mit: Fe Justay, Comitee of Phillipine Migrant Woman Workers, Amsterdam, Dr. Heiner Dribbusch, Referent für Gewerkschaftspolitik beim Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut in der Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf

13.00 Uhr Pause (Büffet)

14.00 Uhr: Prekarisierung und kollektive Organisierung in Italien,
mit: zwei betrieblichen Aktivisten und Kollegen aus der Gruppe »chainworkers«, Mailand/Milano, Italien

15.45 Uhr: Prekarisierung & kollektive Organisierung in Hamburg,
mit: VertreterInnen der Kampagne "Mir reicht's … nicht des Euromayday; einem Kollegen aus dem ZOOM-Netzwerk zur Leiharbeit, IG Metall und der Gruppe »Mujeres sin fronteras« (Beratung von illegalisierten MigrantInnen), angefragt

17.30 Uhr: Prekäre Gewerkschaften? Abschlussdebatte zu den Perspektiven von Organizing und Arbeitskämpfen dies- und jenseits der traditionellen Betriebsstrukturen
mit Jonas Berhe (ver.di-Organizer), Susanne Nickel (IG Metall) und Peter Renneberg (OrKa – Organisierung und Kampagnen)

Schluss gegen 19 Uhr

Samstag, 1. Dezember 2007 | 10.30 Uhr bis 19.00 Uhr
Gewerkschaftshaus Hamburg | Besenbinderhof 60/am Hbf
Anmeldung unter pebirke@gmx.de             Fleyer als pdf-Datei ausdrucken