Vortrag und Diskussion
Sozialismus neu erfinden
Die Transformation der Gesellschaft und der Sozialismus als Tagesaufgabe?
20. Mai 2003
„Ein Unbehagen hat die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik erfaßt. Es äußert sich in zunehmender
Parteienverdrossenheit und Nichtteilnahme an Wahlen. Eine diffuse Unruhe geht durch das Land. Verbreitet ist das Empfinden, in einer ungerechten Gesellschaft zu leben. Daß sich die sozialen Klüfte vertiefen, daß
die kleinen Leute immer drauf zahlen und daß die Politiker in der Regel an den Interessen vorbei handeln, ist die Überzeugung der meisten.“ (D.Klein)
In so einer Situation haben Parteien Auskunft zu geben, wie die Wege eines Wandels der Gesellschaft aussehen können, wie sie die
Verhältnisse verbessern wollen. Auch die PDS führt seit geraumer Zeit eine Debatte über ein neues Parteiprogramm, im Herbst soll es beschlossen werden.
Eine der theoretischen Grundannahmen des vorgelegten Programmentwurfes ist die These, daß demokratischer Sozialismus als ein
transformatorisches Projekt aufzufassen sei, das mitten in der bürgerlichen Gesellschaft bereits Konturen gewinnen kann und in einem längeren Prozeß über sie hinausweist. Diese Vorstellung bricht u.a. mit den
marxistisch-leninistischen Dogmen, daß Sozialismus nur als Folge eines politischen Umsturzes, als Bruch gesellschaftlicher Entwicklung denkbar ist und mit der Fixierung auf den Staatssozialismus.
D. Klein wird diese Vorstellungen vom Demokratischen Sozialismus, vom Konzept der Transformation der bürgerlichen Gesellschaft und der
notwendigen Überwindung falscher Dogmen referieren.
Referent: Prof. Dieter Klein (em. Prof. Humboldt-Universität Berlin,
(Mit-)Autor des PDS-Programmentwurfs, Leiter der Zukunftskommission der Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Ort: SternChance, Schröderstiftstraße 7, Raum 5
Zeit: Dienstag, 20. Mai 2003 – 18:00 Uhr
|